Das Spieljahr 2007/2008 wurde zu einem Jahr ganz besonderer Ereignisse im Laager Sport- geschehen. Es waren keine spektakulären Sportergebnisse, mit denen die Sportinteressenten konfrontiert wurden, sondern es waren die schon seit längerer Zeit bekannten Streitpunkte zwischen den leitenden und führenden Kräften der Abteilung Fußball und des Vorstands des Laager SV 03 sowie der städtischen Obrigkeit. Alle Streitparteien holten noch einmal zum großen Schlag aus und das zeigte sich dann so: In der Abteilung Fußball des Laager SV 03 arbeitete eine Arbeitsgruppe, die im Ergebnis ihrer Tätigkeit vorschlug, wieder einen eigenständigen Fußballverein zu gründen. Die übrigen Abteilungen des Laager SV 03 verließen diesen Verein und gründeten im Sommer 2008 den „Sportclub Laage“. Neu war dabei aber, dass der Sportfreund und Bürgermeister Dr. Uwe Heinze in keiner Sportleitung mehr tätig war. Er hatte seine letzte Funktion als Kassenwart im Laager SV 03 aufgegeben und hatte für keine neue Funktion im neugegründeten Verein „SC Laage“ kandidiert. Damit war er also raus aus allen funktionellen Verantwortlichkeiten in einem Laager Sportverein. Diese Abkehr von nunmehr allen leitenden Funktionen im Sport war legitim, bedurfte aber der Einhaltung einiger Regeln. Gewöhnlich ist es so, dass man aus der Funktion eines Kassenwartes nicht ohne offizielle Entlastung gehen kann. Der neue Sportclub und der bleibende Laager SV 03 könnten sich finanztechnisch nur neu aufstellen, wenn auch von den entsprechenden Vollversammlungen bestätigte Abschluss- und Eröffnungsbilanzen vorliegen. Da aber bei der Betrachtung dieser finanztechnischen Fragen Mängel zu Tage traten, wurden diese Dinge zum erneuten Ausgangspunkt des weiteren Streits. Somit war auch der Brief des Vorstands des Laager SV 03 vom 21.08.2008 völlig legitim, denn der Brief machte auf Dinge aufmerksam, die einer unbedingten Klärung bedurften. Auch einige weitere Dokumente, wie der Finanzbericht des LSV 03 für den Zeitraum vom 01.01.2008 bis 30.06.2008 (noch für den LSV 03 gesamt), der Finanzbericht vom 04.07.2008 bis 31.12.2008 (nur für die im LSV 03 gebliebenen Fußballer) und die Finanzplanung für das Jahr 2009 für den LSV, zeigten Gründe auf für die Berechtigung der Anfrage an den ehemaligen Kassenwart des Laager SV 03.

Gestritten wurde weiterhin noch über folgende weitere Sachfragen: Einige ungeklärte Finanzoperationen, um Zuständigkeitsfragen bei der Nutzung des Kunstrasenplatzes und anderer Sportstätten und um die Akzeptanz des übriggebliebenen Vorstandes des Laager SV 03 als nunmehrige Leitung des Vereins. Den erforderlichen Diskussionsstoff lieferten, wie bereits geschrieben, der Brief des Vorstands des Laager SV vom 21.08., eine Rede des Bürgermeisters auf der Stadtvertretersitzung am 17.09. und ein offener Brief des Vorstandes des Laager SV 03 vom 30. 11. 2008, mit der Ansage:

„Was endlich einmal gesagt und geschrieben werden muss“!

Trotz aller „Kampfansagen“ kam es aber zu keiner Einigung. Jeder beharrte auf seine Meinung und so ging der Streit eben weiter. Aber dafür konnte der inzwischen neugewählte Vorstand des Laager SV 03 per 31.12.2008 ein erstes positives Ergebnis seiner neuen Alleinherrschaft im Laager SV 03 melden: laut offizieller Bestandserhebung hatte der Verein 171 Mitglieder, davon: 65 Schüler im Alter von 7 bis 14 Jahren, 29 Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren, laut Finanzbericht für den Zeitraum vom 04.7.2008 bis 31.12.2008 zeigte das Vereinskonto einen Bestand von plus 5405 Euro und sportlich gesehen lag die I. Männermannschaft zu diesem Zeitpunkt zwar im letzten Drittel der Tabelle der Bezirksliga Nord, aber Abstiegsgedanken bestanden nicht. Für die Fußballer verlief diese sich 2008 vollzogene Entwicklung also durchaus positiv. Sie konnten nunmehr ihren eigenen Weg planen und realisieren.

Obwohl die Finanzplanung für das Jahr 2009 gut aussah, die Ausgaben und Einnahmen decken sich fast, war das Jahr 2009 jedoch vakant, weil der alte Verein SV 03 zwischen 2005 und 2008 keine Sozialabgaben für den Vereinssportlehrer abgeführt hatte und damit noch entsprechende Forderungen zu erwarten waren. Damals noch vor Beendigung des Streitverfahrens, hätte der sofortige Einzug von fast 7000 Euro die Insolvenz des Vereins kosten können.

Mit den beiden Presseschlagzeilen:

„Laager SV 03 – Insolvenz abgewendet“

und

„Heinze verliert Rechtsstreit“

kommt mehr und mehr Klarheit im Streit zwischen beiden Parteien. Allerdings erst mit der Abwahl des Bürgermeisters im Jahre 2010 verlor dieser Streit dann seine öffentliche Bedeutung. Von Seiten des Gerichts wurde damals empfohlen, dass sich beide Parteien in einem Mediationsgespräch einigen sollten, das wäre dann eine außergerichtliche Einigung in beider Interessen. Der neue Vorstand des Laager SV 03 schloss sich der Meinung des Gerichtes an.

Auf der Vorstandssitzung am 30.08.2012 wurde dem Ergebnis des inzwischen stattgefundenen Mediationsgesprächs zugestimmt. Damit wurde nach vielen Jahren dieser Streit beendet.

Dazu ein kurzer „Einwurf“ aus der Sicht eines Außenstehenden: Ob dieser langandauernde Streit nötig war, sei einmal dahingestellt. Er fand aber statt, erregte die Gemüter der Beteiligten und führte letztlich sogar zu Verunglimpfungen von Personen. Von „Siegern“ sollte man deshalb lieber nicht sprechen, denn es könnten vielleicht auch menschliche Schwächen von Seiten der Streitenden gewesen sein, die diese Situation erzeugt hatten. Mit mehr gegenseitigem Verständnis und Einsicht hätte man vieles vielleicht anders und schneller lösen können. Denn auch der Bürgermeister in seiner zeitweiligen doppelten Funktion war ja auch prinzipiell für eine positive Entwicklung des Sportes in Laage. Vielleicht waren seine Neigungen und Ambitionen zum Handball hin ein bisschen zu offensichtlich. Letztlich bleibt aber festzuhalten, dass die Fußballseite stets darauf bedacht war, für den Laager Fußballsport die besten Bedingungen zu schaffen und zu erhalten.

Geschichte – über 100 Jahre Fußball in Laage