Alle bisherigen Laager Fußballvereine hatten schon von je her eine gute Verbindung zu Rostocker Vereinen. Die Stadt Laage ist ja schließlich auch eine Art Vorstadt von Rostock. Durch die unterschiedlichen Verwaltungssysteme vergangener Jahre war es auch territorial gegeben, dass Mannschaften aus Rostock und Laage, früher jedoch vorwiegend auf Kreisebene, in Meisterschafts- und Pokalspielen gegeneinander antraten.

Aber auch gebürtige Laager Fußballer zog es zeitweilig bzw. auch ganz nach Rostock. Diesbezüglich können wir heute auf einige ehemalige Laager Fußballer verweisen, die innerhalb der letzten 50 Jahre, in Rostocker Mannschaften spielten oder in Vereinen als Sportfunktionäre tätig waren. Als aktive Fußballer sind hier zu nennen: Gustav Zarmstorff, Paul Engelmann, Hermann Flohr spielten zeitweilig bei Aufbau Rostock bzw. Paul Engelmann auch noch bei „Derutra“ Rostock. Heinz Piscke spielte nach seinem Umzug nach Rostock noch viele Jahre bei der BSG Motor Nord-West Rostock und in den Nachfolgevereinen bis ins hohe Seniorenalter. Zu seinem 70. Geburtstag schreibt die Presse u. a.:

„Dank vorbildlicher Lebensweise- geraucht hat er nie – kickt er noch regelmäßig in der Ü-40 Traditionsmannschaft des Rostocker FC.“

Im Jahre 1955 meldete er sich bei der BSG Motor Nord-West an und ist damit auch das dienstälteste Vereinsmitglied des Rostocker FC – 11 Jahre später heißt es dann im „Sportbild“ (im Jahre 2012) wie folgt:

„Drei Generationen in einer Mannschaft“.

Der 81-jährige Heinz Pischke spielte mit Sohn und drei Enkeln beim Rostocker FC.

Am 9. Juni 2012 stand er mit Sohn Michael und Enkel Daniel Pischke sowie den Enkeln Oliver und Martin Schubert gemeinsam auf dem Platz; beim Kreisliga-Spiel Rostocker FC III. gegen Motor Neptun II. Es ist schon etwas Besonderes, wenn ein über 81jähriger später bei seinem Abschiedsspiel meint: „Ich hätte anstelle des fünfminütigen Einsatzes auch noch 15 Minuten geschafft“.

Mit „Guschi“ Zarmstorff gab es in den 1950er Jahren eine ganz „nützliche Verbindung“ zu seiner damaligen Arbeitsstelle im Baukombinat Rostock. Er war da u.a. verantwortlich für die Arbeiterversorgung und für die Versorgung des Ausbildungszentrums der Lehrlinge in Marienehe. So begann manche Trainingseinheit unserer I. Männermannschaft auf dem Sportplatz in Marienehe mit einem Spiel gegen die Lehrlinge und endete mit dem Verzehr eines Koteletts in der Kantine. Das war zur damaligen Zeit schon eine wunderbare nicht alltägliche Sache.

Ab Mitte der 1970er Jahre war es der damalige Sektionsleiter Klaus Dievenkorn, der mit einem Rostocker Großverein, nämlich dem FC Hansa Rostock, eine kooperative Zusammenarbeit anstrebte. Besonders im Jugendbereich fand ein reger Spielbetrieb statt. Mannschaften der verschiedensten Jahrgänge beteiligten sich an Fußballturnieren anlässlich der jährlichen Sportfestwochen des Gemeindeverbandes.

Erinnert sei auch an das während der Sportfestwoche 1978 ausgetragene Spiel zwischen Traktor Laage I. gegen FC Hansa Alte Herren. Das Spiel endete 4:1 für Hansa Rostock. Der dazu angefertigte Spielberichtsbogen, datiert vom 11.05.1978, enthält ganz bekannte Hansaspieler vergangener Jahre, wie u. a.: Gerhard Schaller, ehemaliger Nationalspieler der DDR, Klaus Dowe, Dieter Wruck, Klaus Decker, Gerd Sakritz und Helmut Schühler, alles ehemalige Spieler der DDR Oberliga

Auch Erfahrungsaustausche zwischen Vertretern beider Vereinsleitungen über den Fußball im Allgemeinen und Fußball im Besonderen fanden statt und erfreuten sich auch bei den Spielern größter Beliebtheit. So auch das Forum am 09.05.1977. Im Forum hatten, wie auf dem folgenden Bild zu erkennen, Platz genommen:

Von links nach rechts: Klaus Dievenkorn, Sektionsleiter Fußball, Jürgen Schülke, Spieler und Kapitän der I. Männermannschaft, Sportfreund Heinz Werner, Chefrainer des F C Hansa Rostock und Wolfgang Neick, Vorsitzender der LPG Breesen und Rolf Kellermann, ehemaliger Laager Fußballer und zu der Zeit stellv. des Vorstandes für sportliche Ausbildung (Fotosammlung Kellermann)

Neben dem Spielbetrieb gab es eine Besonderheit, die kein anderer Fußballverein bis heute aufweisen kann. Die BSG Traktor Laage und der spätere Laager SV 03 stellten bisher drei Leitungskräfte für führende Positionen im Fußballclub, die jeweils über mehrere Jahre dort tätig waren. Einmal war es Rolf Kellermann (1971 bis 1976), der als Trainer von KKW – Nord Greifswald zum Club delegiert wurde und als verantwortlicher Nachwuchstrainer die sehr gute Arbeit von Rudi Schneider und Horst Brettschneider weiter voranbrachte.

Durch neue Akzente in der Erziehungs- und vor allem individuellen Trainingsarbeit gab es einen Aufschwung im Club. Rolf Kellermann errang den Junge-Weltpokal und mit der Jugend des FSH die Silber- und Bronzemedaille im DDR- Maßstab. Nach drei Jahren wurde er als stellvertretender Vorsitzender für sportliche Ausbildung gewählt. Und amtierte auch 6 Monate als Vorsitzender des FC Hansa, nachdem der ehemalige Vorsitzender aus dem Leben schied.

Der zweite war Robert Pischke, (1986 bis 1991) aus Diekhof bei Laage stammend, der in Laage lebte und hier tätig war. Robert, ein Bruder vom Laager Urgestein Heinz („Heini“) Pischke, war in verantwortlichen Positionen der Deutschen Seereederei und als Schiffsmakler tätig. Zugleich war Robert Pischke, anerkannter Oberliga- Schiedsrichter in der höchsten Spielklasse der DDR. Mit Vorsitzender des FC Hansa. Zugleich war Robert Pischke anerkannter Oberliga- Schiedsrichter in hohem persönlichen Einsatz und Fachkenntnis organisierte er als Vorsitzender (1986 bis 1991) den Übergang vom DDR – Fußball in die BRD Profiliga, in die 1. Bundesliga. Er hatte großen Anteil an der Erringung des letzten DDR-Meistertitels und den Titel des FDGB – Pokalsiegers im DDR Maßstab. Mit 54 Jahren erlag Robert Pischke 1996 einem Krebsleiden.

Weiterhin erinnern wir an einen Laager Fußballer, der während der Armeezeit seinen Dienst auf dem Fliegerhorst Laage verrichtete. Nach seiner aktiven Zeit beim Laager SV 03 und einem entsprechenden Studium wirkte Bernd Hoffmann, in der Zeit von 2010 bis 2012 als Vorsitzender des FC Hansa Rostock.

Auch eine enge Verbundenheit zwischen der Laager Bäckersfrau Annet Stern und Bäcker- und Konditormeister Peter Stern mit dem Rostocker Verein, dem FC Hansa Rostock, gibt es seit vielen Jahren. Beide sind nicht nur Mitglied des FC Hansa, sondern überbringen nach „großen“ Siegen und erfolgreichen Trainingseinheiten eine eigens angefertigte große Torte für die Spieler um einfach „Danke“ zu sagen. Bei allen Spielen im Ostseestadion versuchen sie, auch mit Hilfe von Verlegung der Arbeitsaufgaben in der eigenen Bäckerei, dabei zu sein. Ein großes gelbes Banner mit einem Stern und der Aufschrift: „Die vier aus Laage“, welches an der Stadionbande ständig hängt, soll als Glücksbringer für den FC Hansa wirken.

Die vier aus Laage (Fotosammlung Kellermann)

Annet Stern war auch als Sponsorenbeauftragte für den Laager Fußball tätig und erfreut sich innerhalb der Laager Fußballfamilie großer Beliebtheit.

Übersicht – Geschichte – über 100 Jahre Fußball in Laage