Wuhu-Girls

Was gibt es schöneres als an einem Sonntagmorgen um 4:00 Uhr aufzustehen und mit den Kindern des 2015er Jahrgangs vom Laager SV nach Bentwisch zu reisen. Ausschlafen vielleicht, aber Schlaf wird ja bekanntermaßen überbewertet. Wenigstens stimmte das Wetter und so machte man sich mit einen Troß aus Spielern/ Spielerinnen, Eltern, Omas und Opas, Katzen und Hunden, Geschwistern und zahlreichen Freunden bei 30 Grad und Sonnenschein auf die strapaziöse Anreise von Laage nach Bentwisch.

Genauso wie am Vortag in Dummerstorf, wo man einen beachtlichen 2. Platz erspielen konnten, ging  es im Modus Jeder-gegen-Jeden gegen die Mannschaften von Bentwisch, Rövershagen, Groß Wokern/Lalendorf und Hafen Rostock. Ein weiterer Unterschied zu den Mannschaften vom Vortag war die fehlende „Security“. Ein Bär von Mann, welcher allein durch seine imposante Erscheinung so manch Elternteil Angst einflößte. Durch sein offenes, stets mit einem Lächeln versehene Auftreten verhinderte er gestern noch einen Eklat. So versuchte  doch manch Spielermama Alkohol in die Halle zu schmuggeln, ein Bengalo zu zünden und  fiel durch Verunreinigung der Halle auf. Das sich sich Spielerväter ohnehin immer benehmen, muss an dieser Stelle nicht extra erwähnt werden.

Zum Turnier.

Das Trainergespann konnte auf die nahezu gleichen Kinder wie am Vortag zurückgreifen. Lediglich der in Dummerstorf bärenstarke Torwart Oscar, der mit manchen Paraden die  Gegner zur Verzweiflung brachte, fehlte. Zusätzliche  Unterstützung erhielt die F-Jugend heute von Mats und Henry, welche sich prächtig in die Mannschaft integrierten und so spielten, als wären sie schon immer dabei.

Im ersten Spiel wartete Rövershagen, der Gegner mit der längsten Anreise. Und eins wurde hier schon klar, die Mannschaften heute waren noch mal ein anderes Kaliber als die gestrigen Mannschaften in Dummerstorf. Aber die Kinder machten es wieder herausragend; es machte Spaß zu zuschauen. Man hatte in der 12minütigen Spielzeit mehr Ballbesitz und ging sogar mit 1:0 in Führung. Einen Steckpass von Lukas, einstudiert in unzähligen Trainingseinheiten, ersprintete Theo und netzte, vorbei am Torwart, ein. Der Endstand zum 1:1 durch die  Rövershägener sollte die Leistung der Laager Mannschaft, dessen Spiel durch Tiki Taka geprägt war, nicht schmälern.

Im zweiten Spiel wartete die zweite Vertretung von Bentwisch, welche sich im ersten Spiel von Bentwisch I leistungsgerecht 1:1 trennte. Unser Team zeigte sich furchtlos, ging mit genug Selbstbewusstsein und breiter (Kinder)brust in das Spiel und drückte dem Verlauf spielerisch und kämpferisch ihren Stempel auf.

Das erste Tor erzielte mit seinem zweiten Treffer Theo. Mit Schnelligkeit und Entschlossenheit setzte er über Rechtsaußen an und zog einen Schuss, verdeckt für den Torwart, ab, welcher flach unter dem Körper des  Torwarts hinein ins Tor trudelte. Für den zweiten Treffer sorgte dann „Pferdelunge“ Simon. Er belohnte seine fleißige , läuferische, für das Team immens wichtige Spielart mit einem eigenen Tor und sorgte für ein sicheres 2:0 und damit den Endstand.

Ein Spiel Pause und es wartete Bentwisch I. Das Ergebnis 2:0 für Laage. Zahlreiche herausgespielte Chancen nutzte man letztlich zum Sieg.  Das erste Tor in diesem Spiel erzielte Theo mit seinem dritten Turniertor. Im Interview danach, angesprochenen auf  sein Torgeheimnis antwortete Theo kichernd: „ Ich hatte heute das gleiche Frühstück wie Lukas gestern.“ Das zweite Tor in diesem Spiel erzielte unser Techniker und Geburtstagskind Mattes und belohnte sich damit für seine „geile“ Leistung in den Turnieren gestern und heute, sowie zum Geburtstag selbst.

Nach diesem Spiel hieß es dann drei Spiele warten, bevor man es mit den Kindern von Groß Wokern/ Lalendorf zu tun bekam. In der Vergangenheit sah man gegen diesen Gegner nicht so gut aus, aber heute war alles anders. Die Kinder hatten sich mittlerweile  in einen „Rausch“ gespielt. Den Anfang machte Simon. Er schnappte sich den Ball am eigenen Strafraum, nahm Geschwindigkeit auf und ließ vier Gegner wie Slalomstangen stehen; links-rechts-links-rechts, Schuss und zum krönenden Abschluss das 1:0. Das 2:0 machte dann „Neuzugang“ Mats. Aus dem Getümmel heraus im Strafraum der Wokener kam der Ball zu ihm und er musste nur noch den Fuß hinhalten. Bevor der Enstand zum 3:0 fiel, nagelte Mattes den Ball noch kurz an den rechten Pfosten. Ein grinsender Blick danach zu Mama sagte alles. Das 3:0 fiel dann durch Maxi. Ausgestattet mit einer unwiderstehlichen Schusstechnik legte er sich den Ball aus der Entfernung perfekt zurecht und zog ab. Im Unterschied zu gestern war dieser Schuss aber kein „Strahl“ wie an der Schnur gezogen, sondern flatterte, so dass er kurz vor dem Torwart seine Richtung änderte und im Tor einschlug. Endstand 3:0 für den Laager SV. Abwehrchef Thilo hatte in allen bis hierhin stattgefundenen vier Spielen seine Hintermannschaft mit Josi, Niklas, Theo, Theo, Henry, Jakob und  Mattes prächtig im Griff, so dass bis dato acht selbst geschossenen Toren lediglich ein Treffer anderer Mannschaften entgegen stand.

Eine Sensation lag in der Luft. Würde man den gestrigen zweiten Platz heute nochmal toppen können?

 Im letzten Spiel gegen die bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Rostocker vom SV Hafen reichte schon ein Unentschieden für den Turniersieg. Wieder so ein Herzschlagfinale. Zum Glück beträgt das Durchschnittsalter der Eltern 25 Jahre; würde man doch sonst bei so viel Dramatik gesundheitlichen Schaden nehmen.

Anpfiff und los ging es.

Beide Mannschaften begegneten sich auf Augenhöhe. Kein großes Taktieren und so ging es hoch und runter mit Chancen auf beiden Seiten. Etwas mehr Kaltschnäuzigkeit brachte die Hafener mit 2:0 in Führung, aber die Laager gaben nicht auf, wusste man doch um die eigenen Stärken. Noch 4min zu spielen und die kämpferische Leistung belohnte Maxi mit dem 2:1 Anschlusstreffer. Es war noch genug  Zeit auf der Uhr. Die Hafener, ab jetzt unter Dauerdruck machten es clever, nahmen die  Zeit von der Uhr und droschen, wenn es nicht anders ging, den Ball aus der Abwehr. So verging Sekunde um Sekunde und schließlich ertönte nach 12min die Abschlusssirene. Endstsand 2:1 für den SV Hafen Rostock und damit,  nicht unverdient, der Turniersieg.

Für unsere F-Jugend des Laager SV sprang am Ende wieder ein wunderschöner zweiter Platz heraus. Kurz die Siegerehrung abgewartet und ab ging die Polonaise der Eltern, welche mit „RobbyBubble“ unter der Kabinendusche endete.

Randnotizen:

Simon sicherte sich den Pokal für den „besten Spieler“ des Turniers. Da konnten selbst die stolzen Eltern ihre Freudentränen nicht verbergen, welche live auf die große Videoleinwand unterm Hallendach übertragen wurden.

Euphorisiert von der spielerischen Glanzleistung der Mannschaft gründete sich spontan der erste Fanclub der Mannschaft, die Wuhu-Girls. Laut Gründungsmitglied und Capo Jeanette seien Plakate und Blockfahnen bereits in Arbeit. Außerdem möchte sie sich ab sofort jeden Donnerstag, um 24 Uhr, in den heiligen Räumen des Laager SV treffen, um eigene „Fangesänge“ einzustudieren. Vielleicht dann doch etwas zu viel des Guten.

Theo, mit drei Treffern heute mannschaftsintern bester Torschütze, hatte die Chance auf den Pokal für den „Torschützen des Turniers“. Im „Ausschießen“ vom 9-Meter-Punkt gegen vier anderer Kinder mit gleicher Toranzahl scheiterte er knapp und so ging  dieser Pokal nach Rostock.

Trainer Robert, den man vor den Turnieren in Dummerstorf und Bentwisch beinahe mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt hätte, steht nun vor einer Vertragsverlängerung. Ein Angebot über 2040 hinaus hat er aber zunächst ausgeschlagen; dürften doch nach diesen Leistungen zahlreiche internationale Clubs auf ihn als Trainer aufmerksam geworden sein.

Am Ende steht ein herzliches „Dankeschön“ in Richtung Dummerstorf gestern und Bentwisch heute für zwei hervorragend organisierte Turniere, bei denen es Kindern und Eltern an nichts gefehlt hat. Bis bald.

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