„Uns Elf“

Es handelt sich bei dieser Mannschaft um eine Generation von Fußballern, die in den 1920er Jahren geboren wurden und nach 1945 eine neue Fußballzeit einleiteten. Es war die „Elf“, die um die 1950er Jahre die I. Männermannschaft bildete.

Das hier zitierte Gedicht ist signiert mit F.A.. Wer versteckt sich dahinter? Diese Frage kann heute leider keiner beantworten und doch gibt es eine Vermutung für den Verfasser dieser Zeilen, denn sowohl die Anfangsbuchstaben der Signatur wie auch die sehr präzise auf die einzelnen Spieler bezogenen Zeilen kann nur jemand geschrieben haben, der ein sehr enges Verhältnis zu den Spielern gehabt haben muss. Das war zu dieser Zeit ganz eindeutig der Sportfreund Franz Awe. Obwohl seine jüngste Tochter der Auffassung ist, dass ihr Vater diese dichterischen Fähigkeiten wohl nicht besessen hätte. Letztlich bleibt es somit zum kleinen Geheimnis der großen Laager Fußballgemeinde. Entstanden ist es laut Signatur 1955/1956, vorgetragen wurden diese Zeilen auf einem Mannschaftsfest, denn in der Einleitung heißt es dazu wie folgt:

„Meine lieben Freunde, so manche Freude und so manches Leid haben wir zusammen ertragen müssen und wir mussten uns mit vielen Sorgen plagen. Doch heute Abend soll es einmal anders ablaufen, heute wollen wir einmal lustig sein und wir wollen hier einmal die „schlechten Seiten“ eines jeden Spielers beschreiben.“

Folgende Spieler wurden genannt und mit entsprechenden Texten „vorgeführt“:

TorwartHermann Flohr, bekannt als „Männe Flohr“
VerteidigerGerhard Warnik, genannt auch „Kognak Warnik“
Willi Kägebein genannt „Glashart“  
Linker LäuferRudi Holzmann
MittelläuferHelmut Günzel, genannt „Schieter“
Rechter LäuferEberhard Brockmann, genannt „Ebi“
LinksaußenGünter Nack
RechtsaußenHeinz Haack, genannt „Hein“
HalblinksGustav Zarmstorff, genannt „Guschi“
HalbrechtsPaul Engelmann, genannt „Pauli“
MittelstürmerHeinz Schülke

Das war die Stammelf, die Elf, die nach Kriegsende bis in die 1950er Jahre das Mannschaftsbild in Laage beherrschte. Dazu gehörten noch Ulli Wittenburg, Adam Ahrens und Kurt Will als aktive Spieler und Richard Dreyer und Franz Awe als Betreuer. Der nachfolgende Text der „Dichtung“ ist in etwa der Urtext mit der Signatur 1955/1956. Es ist nicht belegbar, ob nicht schon einige Jahre vorher der Text bearbeitet wurde, denn viele plattdeutsche Wörter erscheinen in verschiedenen Schreibweisen. Es gibt leider auch ohnehin keine einheitliche Schreibweise. Mit der Verwendung dieses Textes bleibt ein Stück Ursprünglichkeit erhalten.
Der Text schließt mit den Worten:

„So, dit süns all! Mit all`ehr Fehler und ehr goden Siden, ümmer, wennt up ankümmt, loten`s sich nich unnerkriegen. Man wieder so und holt tosamen, denn warn ji ok woll wieder kamen.So, das sind sie nun alle!  Mit all ihren Fehlern und guten Seiten, immer, wenn es darauf ankam, lassen sie sich nicht unterkriegen.
Macht weiter so und haltet zusammen, dann werdet ihr auch weiterkommen.
ca. 1955/1956 | F.A. | 2016 | E.A.D.

Uns „Elf“
(Urtext)
Unsere „Elf“
(Übersetzung)
Min leve Frünn, so manche Freud, so manches Led hemm wie to sam all drogen und müssten uns schon manches mal mit velen Sorgen plagen. Doch hüt Abend geit dat mal anners rümm, wi willen hüt all mol lustig sinn. Und willen hier mol kort beschrieben, von jeden sine schlechten Siden.  Meine lieben Freunde, so manche Freude,so manches Leid haben wir zusammen ertragen und mussten uns mit vielen Sorgen plagen. Doch heute Abend geht es einmal ganz anders herum, wir wollen heute alle einmal lustig sein. Und wollen hier mal kurz beschreiben, von jedem seine schlechten Seiten.
De „Theodor“, ji all dat weit, dat de bi uns hier „Männe“ heit, he is för uns de rechte Mann, so leicht kümmt keener an em ran, ob kümmt de Ball von links, von rechts, uns „Männe“ holt em ümmer fest. Doch letzten Sünndag, ick juch segg, dünn blew em doch de Spucke weg, fiew Soken krech hei in den Laden und all dat müsst hei allein utbaden. Jedoch he hett ok ne schwache Sied, mit de Kameraden ligt he oft in Stried. Dat Meckern kann he nich recht laten, denn Ball hest du verkiert rin schaten, ick hat bestimmt em hollen süss, wenn du em spelt hast ass du süsst. Ach „Männe“ stell dat Meckern in, för de Kameradschaft würd dat beter sin.  Der Torwart, wie jeder bei uns weiß, heißt „Männe“. Er ist für uns der rechte Mann, so leicht kommt keiner an ihm rann, ob der Ball von links oder rechts kommt, er hält ihn immer fest. Doch letzten Sonntag, ich sage euch, da blieb ihm doch die Spucke weg, fünf Tore bekam er in seinen Laden und alles musste er alleine ausbaden. Jedoch er hat auch eine schwache Seite, denn mit seinen Kameraden liegt er oft im Streit. Das Meckern kann er nicht lassen. Den Ball hast du verkehrt weggeschossen, denn sonst hätte ich den Ball bestimmt gehalten. Ach „Männe“ halt auf zu meckern, denn für unsere Kameradschaft würde es besser sein.
(Hier war von Hermann Flohr die Rede)
Uns „Gerhard“, dat iss de Verteidigungsmann, de över ok manches kann. He iss ok got in Sturm to brucken, doch oftmals will dat nich so recht klappen, em bliwt de Luft so manchmal weg, denn dormit het he richtig Pech. Doch nu spelt „Gerhard“ in de Beck un so leicht kümmt em kümmt em dor ok kener weg. Doch krigt he mal ens sinen „Törn“, denn stürmt he ok mal na vörn. Uns „Gerhard“ hett ok sin Plesier, denn he iss en hoges Tier, un denn Posten ass Bürgermeister füllt got he ut, denn son Bürgermeister het ümmer einen groten Buk.Unser „Gerhard“, das ist unser Verteidiger, der auch so manches kann. Er ist auch gut im Sturm, obwohl es manchmal nicht so klappen will, weil ihm die Puste manchmal fehlt, damit hat er richtig Pech. Doch nun spielt „Gerhard“ in der Abwehr und so leicht kommt ihm dabei keiner weg. Doch bekommt er mal einen Ruck, dann stürmt er auch mal nach vorn. Unser „Gerhard“ hat auch so ein großes Ansehen, denn als Bürgermeister hat er einen hohen Posten inne und dazu auch einen dicken Bauch.
(Hier war von Gerhard Warnik die Rede)
Denn Nebenmann von Gerhard wart en jeder kennen, ick will em kort „Glashart“ nennen. He löt bi manches Spill uns schon in Stich, doch dit wir bestimmt sine Absicht nich.  As Scholmeister het he so manche Pflichten, de möken em manche Sportfreud to nichten. He schätzt den Köm un ok dat Bier, doch leider bliwt he nich mir lang hier. An en anner Schol in Berlin iss he versett un wünschen we em hier to dau dat Allerbest.Gleich neben Gerhard, ein jeder Mann kennt ihn, spielt Willi Kägebein, auch kurz „Glashart“ genannt. Oft ließ er unabsichtlich die Mannschaft in Stich, weil er als Lehrer oftmals andere Pflichten hatte. Aber Korn und Bier schätzte auch er. Leider wurde er an eine Schule nach Berlin versetzt. Alle wünschten ihm das Allerbeste. (Hier war von Willi Kägebein die Rede)
Uns „Rudi“ is hinnen de linke Mann, de ümmer alles beter kann. „Dat Fautballspelen“ will ji mi lieren, segt he barsch,  – hier kickt mal her, mi leckt am—-!!!!! Ne Rudi, so get dat nu nich, Kameradschaft iss de irste Pflicht. Du büst ja got, wi weiten dat, doch seggen laten möst du di ok mal wat.  Unser Rudi spielt hinten auf der linken Seite und ist der jenige der alles besser kann. „Das Fußballspielen“ wollt ihr mir lernen, sagt er kurz angebunden, guckt mal her, ihr könnt mich mal am— lecken. Nein Rudi, sagen die anderen Spieler, du musst dir auch mal was sagen lassen. Das du gut bist, das wissen wir alle, aber Kameradschaft ist die erste Pflicht.
(Hier war von Rudi Holzmann die Rede)
Nun kümmt uns „Helmut“ uns lütt „Schieter hinnen iss he de richtige „Schmieter“. He iss bald hier, he iss bald dor, wo ein de Sok nich schien ganz klor. He iss jo fix to Been, dit möten wie em loten, denn manchmal iss he de richtige Akrobat. Denn schimpt uns „Männe“ wat hät dat for enen Zweck, as wenn uns: Schieter gor kene Beene het. He sall man richtig tauspeelen liern, denn dat hem de Stürmes giern. Du wirst all beter, stimmt dat nich ? Jo seggt Helmut, dunn hart ick minen „Schiting“ noch nich.Nun kommt unser „Helmut“, unser kleiner „Schieter“, der hinten der richtige „Wegputzer“ ist. Er ist bald hier, er ist bald dort, immer am richtigen Ort, wo Gefahr droht. Man muss schon sagen, er ist immer schnell auf den Beinen und und benimmt sich wie ein Akrobat. Doch „Männe“ meint dazu: „Er soll man lieber richtig zu spielen lernen, denn das haben die Stürmer gerne“. Du warst schon mal besser, stimmt das nicht? Ja sagt Helmut, da hatte ich meinen „Schiting“ noch nicht.
(Hier war von Helmut Günzel die Rede)
Ob schniet, ob regend, ob Sünnenschien, ob döscht warden sall, dat iss ganz glik, uns „Ebi“ nimmt sich stets de Tied. He führt per Rad dann und steht mit Ruh biet Speel sinnen Mann. Ja, över di iss nich väll doch seggen, du möst bloss noch en beten beter scheten.  Ob es schneit, ob es regnet oder ob gedroschen werden soll „Ebi“ nimmt sich die Zeit zum Spielen, sonst ist er die Ruhe selbst und steht immer seinen Mann. Sonst gibt es weiter nichts zu sagen, aber besser Schießen muss er noch lernen.
(Hier war von Eberhard Brockmann die Rede)
Manch ener het bit Speel ok Pech un ligt oft mit de Näs in Dreck. Dat iss uns „Günter“ mit sin etwas stiefe Knoken, denn manch mal hät hei sig dat Bein bald brocken. Un geht en Schuss denn mal vörbi, denn seggt he stets „min Knei, min Knei. Un wart in de Halftied mol en anner Mann utprobiert, denn iss bi Günter glik passiert. Doch Günter mok kenen klor, du gehürst to uns, dat iss doch wohr.  Manch einer hat beim Spielen auch immer Pech und liegt sehr oft mit der Nase im Dreck. Das ist unser „Günter“ mit seinen schiefen Beinen. Geht mal ein Schuß am Tor vorbei, dann ruft er immer nur: „Mein Knie, mein Knie“. Wird er dann mal ausgewechselt, dann ist ihm das nicht recht. Aber jeder sagt dann: „Günter du gehörst trotzdem zu uns“.
(Hier war die Rede von Günter Nack)
En von uns Speeler kreg denn Wahn un treckte mit sin lüt Frau na Schwaan. He wull de Schwaaner helpen uns tau besiegen, doch löten wi uns nich unnerkriegen. Un as he hürt dat schöne Lied „Elf Frünn will wi sinn“ dünn hett he seggt, dit iss verkiert, hier möt ick wedder rinn. Nu iss uns „Guschi“ wedder dor un hett schon schaten manches Dur. Doch Guschi jetzt möst  di tosamen rieten un nich ümmer glick mit de Fust rumschmieten, sünst kann di dat mal passieren, dat du möst vom Platz maschieren.  Einer von unseren Spielern zog es mit seiner Frau nach Schwaan. Er wollte den Schwaanern helfen uns zu besiegen. Doch wir ließen uns nicht unterkriegen und als er unser schönes Lied hörte: „ Elf Freunde wollen wir sein“, kehrte er reumütig zurück und hat schon wieder so manches Tor für uns geschossen. Aber er muss sich beim Spielen zusammenreißen und nicht gleich immer die Faust benutzen, denn darauf folgt schnell ein Rauswurf.
(Hier war die Rede von Gustav Zarmstorff)
Von uns Elf de grötste iss uns „Heinz“, de allens överseihen kann. Drumm mökt he ok mit väl Geschick denn besten Stürmer in de Mitt. Mituner geiht dat ok langsam nur, doch kriegt hei manchen Ball int Dur. Doch haren wi em bald ganz verloren, as hei iss Ehemann woren, denn Lotting seggt, hür hier mal tau, du möst nu awgeben din  Fautballschau, dat iss doch klor. Doch kum seggt Lotti dat „Ja“ am Trualtar, seggt Heinz, morgen speel ick Fautball, dat iss doch klor.Von uns Elf ist Heinz der Größte, der damit alles übersehen kann. Und mit seinem Geschick ist er der beste Stürmer in der Mitte vorne. Es geht mitunter zwar langsam zu, doch bekommt er so manchen Ball ins Tor. Doch bald wäre er für uns verloren, denn seine Lotting forderte nach der Eheschließung, dass er seine Fußballschuhe abgeben sollte. Während Lotting am Traualtar„Ja“ sagt, sagt er dagegen: „ Morgen spiele ich wieder Fußball, das ist doch klar.
(Hier war die Rede von Heinz Schülke)
Un jetzt kümmt uns „Pauli“ ran, de iss von de Elf de ierste Mann. Doch hei iss mit Arbeit sier överlast, drum kümmt he stets toletzt to Platz. Einst stahn wie dor un luren up denn Markt, dunn kümmt he rupgetowt den Barg. Mit enen Mal quitschte dat un gew en Knall, un schon wier uns Pauli to Fall. Ja, dat Motorradführen kann nich fix nog gahn, doch up denn Platz bliwt he manchmal stahn. Doch kümmt de Ball em mal so för de Fäut, denn zeigt he wie man dat maken möt. De Durmann oft denn Ball nich süht, wenn Pauli up denn Laden schütt.  Und jetzt kommt unser „Pauli“ rann, das ist der beste Techniker unserer Elf. Er ist bei der Arbeit sehr überlastet und kommt deshalb immer als letzter zum Spiel. Eines Tages standen wir auf dem Marktplatz und warteten auf Pauli. Da kam er mit einem Motorrad den Berg hochgefahren und und bremste scharf, so dass die Bremsen quietschten und sein Motorrad umkippte. Auf dem Fußballplatz hingegen, stand er lieber gerne einmal mehr. Doch bekam er den Ball einmal richtig vor die Füße, dann zeigte er seine Schusskraft. Der Torwart sah den Ball dann oft nicht mehr.
(Hier war die Rede von Paul Engelmann)
Wie kamen nu to End an un knöpen uns for denn jungen Ehemann. He spelt bi uns in denn Sturm, ganz buten, doch wür he leber in de Mitt rüm krupen, nich „Hein“ dat stimmt doch un iss klor, du schützt doch togiern up dat Tor. Du hest din egen Kopp för di, doch nu glöben wie iss bald vörbi. Du hest dat Ehejoch nu up di nomen und wart dat nu anners kamen, denn Sorgen hest du allerlei un möst bald schuften nu för Drei!  Wir kommen nun zum Ende und knöpfen uns den jungen Ehemann vor. Er spielt vorne im Sturm als Außenstürmer, aber er würde ganz gerne in der Mitte spielen. Nicht wahr „Hein“. Du hast das Ehejoch jetzt auf dich genommen und damit hast allerlei weitere Sorgen und musst bald schuften nun für Drei!
(Hier war die Rede von Heinz Haack)

Besondere Utensilien der Fußballer der 1950er Jahre

Der Fußball, die Fußballschuhe, die Schienbeinschoner und das „gestrickte Stirnband“, einige besondere Utensilien aus dieser Zeit. „Besondere Utensilien“ deshalb, weil alle Gegenstände in einem Abhängigkeitsverhältnis zueinander standen. Der „Fußball“ der Nachkriegsjahre war eine aus länglichen Lederstreifen zusammengenähte runde Kugel mit einer länglichen Öffnung zur Aufnahme der Gummiblase, die mit einem gesonderten Lederstreifen geschützt und mit einem Lederriemen zugeschnürt wurde. Dieser geschnürte Verschluss war oftmals ein echtes „Übel“, denn beim Kopfball verspürte der Spieler die harte Verschnürung auf der Stirn. Hinzu kam, dass das verwendete Leder nicht ausreichend geschützt war vor Nässe und Feuchtigkeit, deshalb Wasser aufsog und damit zu einer schweren, plumpen Lederkugel wurde. In dieser Zeit der schweren „Lederkugel“ tauchte dann das berühmte aus Wolle gestrickte „Stirnband“ auf. Fußballerfrauen, Mütter und Omas schufen dann wahre Wunderexemplare der verschiedensten Art, die bevorzugt von den Abwehrspielern getragen wurden. Leidenschaftliche Träger waren in dieser Zeit die Spieler Helmut Günzel, Hein Haack und Rudi Holzmann. Passend zur schweren Lederkugel gab es zu dieser Zeit auch die entsprechenden „Fußballschuhe“. Es waren Fußballschuhe mit einer sogenannten Stahlkappenverstärkung. Vorne im Bereich der Zehen wurde der Innenbereich des Schuhs verstärkt, die die Zehen angenehm schützten. Vor allen Dingen, wenn man mit der „Picke“ den schweren Ball bewegen wollte. Aber es tat auch doppelt weh, wenn man irgendwelche Körperteile des Gegners traf, sowohl direkt mit den Schuhen, wie auch mit einem mit der „Picke“ beförderten Ball. Die Fußballschuhe der damaligen Zeit hatten Lederstollen bzw. Lederstreifen, um eine hohe Standfestigkeit auf nasser Rasenfläche zu erhalten. Zur Ausrüstung eines Fußballers gehörten damals auch Schienbeinschützer/Schienbeinschoner, die bis heute überlebt haben. Alle anderen Dinge hatten ihre Zeit und die Entwicklung ging ständig weiter. Heute fast 70 Jahre danach ist alles viel leichter und bunter geworden. Mehrfarbige Fußballschuhe und Bälle sind heute üblich. Sie sind ganz einfach „In“. Das berühmte Stirnband war Dank der Entwicklung leichter Fußbälle bald nicht mehr notwendig und wurde somit zum Relikt der Vergangenheit.


Die letzten Fußballschuhe und das Fußballnotizbuch von Helmut Günzel, zwei Erinnerungsabbildungen aus vergangenen Zeiten. Mit der letzten Eintragung in seinem Notizbuch beendete er seine aktive Fußballzeit.

Das „Notizbuch“ von Helmut Günzel

Helmut Günzel war lange Zeit in Laage als Fußballer und als Übungsleiter von Jugend-und Männermannschaften aktiv tätig. Mitte der zweiten Hälfte der 1940er Jahre begann seine aktive Zeit in Laage. Er spielte nach seiner Umsiedlung nach Laage stets in der I. Männermannschaft und das bis zum 17.08.1958. Diesen Tag hatte er selbst in seinem ab März des Jahres 1951 geführtem Notizbuch festgehalten. Akribisch registrierte er über 260 Spiele über einen Zeitraum von nur knapp sieben Jahren. Damit sind wir heute in der Lage, über diesen Zeitraum interessante Spiele zu rekonstruieren. So u.a. Spiele gegen „Westmannschaften“ und Spiele mit sehr hohen Siegen und hohen Niederlagen.

Spiele gegen Mannschaften der BRD:
1951, 1956, 1957, 1959 Spiele gegen Hamburger Mannschaften und gegen Mannschaften aus Plön und Kiel

Spiele mit relativ hohen Niederlagen, wie u.a. gegen:
1952 gegen Motor Wittenberge 6:3,
1953 gegen Leipzig /Schkeuditz 6:0,
1955 gegen Post Schwerin 8:0, Dynamo Schwerin 6:0, 1957 gegen Chemie Wittenberge 7:0 und 10:0, Aufbau Boizenburg 8:0,
1958 gegen ASK Neubrandenburg 8:1 und 13:0, gegen Lok Schwerin 8:3

Spiele mit relativ hohen Siegen, wie u.a. gegen:
1951 gegen Damgarten 5:0, gegen Dierkow 9:2, Lok Güstrow 7:0,
1952 gegenTraktor Karow 7:0, Traktor Dreetz 7:0, Dynamo Güstrow und Traktor Gnoien jeweils 10:0, gegen Aufbau Boizenburg 5:0
1955 gegen ZSK Vorwärts Rostock 6:0, Traktor Lenzen 6:0,
1956 gegen Traktor Gnoien 8:1, Traktor Tessin 9:4, Motor Boizenburg 7:2, Motor Teterow 12:2
1958 gegen Aufbau Goldberg, Lok Plau 6:2, Dynamo Bützow 15:1

Das „Ordnerbuch“ der Recknitz- Kampfbahn

Dieses Ordnerbuch der Recknitz–Kampfbahn ist ebenfalls ein Relikt der Vergangenheit, enthält es doch viele Erinnerungen an große Ereignisse vergangener Jahre. Dieses spezielle Buch wurde vom 27.08.1978 (Erste Eintragung) bis zum 17.03.1990 (Letzte Eintragung) geführt. Jedes in dieser Zeit geführte Spiel wurde registriert und vom jeweiligen Schiedsrichter kommentiert. Er, der Schiedsrichter, bestätigte oder beanstandete den ordnungsgemäßen Ablauf des Spiels. Nachfolgend einige Abbildungen zu diesem Abschnitt:


Ein Eintrag ins Ordnerbuch der Recknitzkampfbahn von historischer Bedeutung für den Laager Fußball.



Wimpel und Logos der BSG Traktor Laage

Wimpel und Logos der BSG Traktor Laage

Ein letztes halbfertiges Logo der BSG Traktor Laage, gefunden im Archiv des Laager SV 03


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