In Auswertung des Sportjahres 2007 begannen in der Abteilung Fußball intensive Diskussionen und Bemühungen folgende, Frage zu beantworten: „Was muss sich beim Laager SV 03 ändern, wenn er als Großverein erhalten bleiben soll?“ Es waren einige Probleme, die einer Klärung bedurften. Dabei ging es nach Auffassung der Fußballer nicht mehr um eine Diskussion darüber, sondern es ging darum: „Wie und wie schnell sie umgesetzt werden“. Es ging nicht mehr um die ständige Diskussion über die Arbeit des Sportkoordinators, sondern es ging dabei um die Vergütung aller ehrenamtlichen Übungsleiter und Betreuer, anstelle eines hauptamtlichen Beschäftigten, dessen Engagement unbefriedigend war. Weiter sollte es einen Vorstand geben, der alle Vereinsregeln einhält und entsprechende Beschlüsse, Satzungsänderungen auf demokratischer Basis vorbereitet und beschließt. Es sollte auch kein Sportinternat als weitere finanzielle Belastung des Vereins entstehen. Weiter bestand die Forderung, dass über die Gesamtheit der finanziellen Aktivitäten des Vereins, entsprechend der Satzung des Vereins, eine nachweisbare und kontrollierbare Aktenlage vorhanden ist und über die Ausgaben paritätisch entschieden wird.

Zu diesen Fragen fand am 10.03.2008 eine Beratung zwischen Vertretern des Vorstands und den Vertretern der Arbeitsgruppe Fußball statt. Dabei waren: Die Sportfreunde Michaelis, Dr. Heinze und Neubacher von Seiten des Vorstandes und von Seiten des Fußballs die Sportfreunde Schwalbe, Gräfe, Klein, Knoch und Schülke. In einer diesbezüglichen Notiz der Arbeitsgruppe Fußball hieß es danach: „Am letzten Montag fand eine Beratung der Arbeitsgruppe der Laager Fußballer mit Vertretern des Vorstandes statt. Nach gut drei Stunden konnte aus der Sicht der Fußballer kein positives Fazit gezogen werden. Der generell eingetretene Vertrauensverlust hält weiter an“. Da zu vielen Fragen keine Einigung erzielt werden konnte, schlug dann zu einem späteren Zeitpunkt die bereits seit einigen Wochen arbeitende Arbeitsgruppe „Fußball“ folgendes vor: „Wiederherstellung der Selbstständigkeit der jetzigen Abteilung Fußball durch Neugründung eines Fußballvereins“.

Obwohl es zu diesem Zeitpunkt keine besonderen Hinweise auf irgendwelche Unstimmigkeiten im Lager der Fußballobrigkeit gab, überraschte dennoch folgende Meldung: Am 28.03.2008 meldet der Abteilungsleiter Fußball Sportfreund Mirko Schwalbe, seinen sofortigen Rücktritt als Abteilungsleiter Fußball und Jugendleiter der Abteilung Fußball. Er nannte folgende Gründe: „Mit großem Bedauern musste ich feststellen, dass durch die Arbeitsgruppe Fußball Absprachen mit Übungsleitern und Spielern getroffen wurden, ohne dass ich daran beteiligt war. Weiterhin habe ich den Eindruck, dass jegliche Entscheidungen ohne Beteiligung meinerseits getroffen wurden. Somit ist für mich keine Vertrauensbasis für eine weitere Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe gegeben. Des Weiteren kann ich die Auffassung der Arbeitsgruppe gegenüber dem Vorstand nicht teilen“.

Das war eine bittere Pille, die die Abteilung Fußball in dieser Phase ihrer Entwicklung schlucken musste. Es war ein Zeichen dafür, dass auch in den Reihen der Fußballer nicht alles rund lief.

Auf der Sportversammlung der Abteilung Fußball am 06.04.2008, sie galt als richtungsweisende Versammlung der Fußballer, wurde der Vorschlag einer Vereinsbildung dennoch diskutiert und für richtig empfunden. Die Einladung zu dieser Versammlung, das Thema und die Gestaltung der Einladungskarte ließen erahnen, wohin der Laager Fußball rollen sollte.

Die auf der Einladungskarte aufgedruckte Traditionslinie ist zwar mit „07“ und „03“ unterbrochen worden, aber eine Fortsetzung könnte es geben.

Die auf der Einladungskarte aufgedruckte Traditionslinie ist zwar mit „07“ und „03“ unterbrochen worden, aber eine Fortsetzung könnte es geben.

Am 28.04.2008 trafen sich, in fast „geheimer Mission“, dann einige bekannte Fußballfreunde und erklärten ihre Bereitschaft auf der Grundlage eines entsprechenden Satzungsentwurfes einen neuen Fußballverein, den – FSV „Recknitz“ Laage – zu gründen, als Alternative zum Streitobjekt des Laager SV 03. An dieser Absichtserklärung beteiligten sich die zu dieser Zeit führenden Kräfte des Laager Fußballs. (Andreas Knoch, Jürgen Schülke, Michael Marx, Klaus Dievenkorn, Matthias Barkowski, Andreas Pieper, Ralf Hamm, Rene Ackermann, Klaus – Dieter Gräfe, Holger Hengevoß)

Es waren durchweg alles gestandene Fußballer, die selbst lange aktiv waren und bereits Funktionen im Fußball ausübten. Im Vorfeld dieser Entwicklung gab es aber noch einige Ereignisse, die ohne Zweifel mitbestimmend waren für diesen eingeschlagenen Weg. So wurden die Sportfreunde Jürgen Schülke und Klaus-Dieter Gräfe zu einer Anhörung vor dem Vorstand wegen vereinsschädigenden Verhaltens geladen und nach kurzem hin und her wurden beide Sportfreunde aus dem Laager SV 03 ausgeschlossen.

Unterschrieben sind diese „Rauswürfe“ vom Vorstand.

Die Namen dieser Unterschriftsreihe, alles ehemalige „Nichtfußballer“, stehen für eine fußballunfreundliche Grundeinstellung im Vorstand des Laager SV 03 . Das war eine bis dato noch nie eingetretene Schärfe in den Auseinandersetzungen im Laager Sportgeschehen.

Bereits einige Jahre vorher musste Klaus Dievenkorn seine Funktion aufgehen, nunmehr traf es Jürgen Schülke und Klaus-Dieter Gräfe. Ihren Einspruch geltend machend und mit dem Protest der Seniorenmannschaft vom 04.04.2008 im Rücken, kämpfte die Abteilung Fußball um die Rücknahme des Ausschlusses. Was schrieb die Presse zu dieser Situation?

Einzubeziehen in diese Betrachtung ist auch der Artikel des stellvertretenden Vereinsvorsitzenden Neubacher. Im Regionalanzeiger Nr. 4/2008 beschrieb er in Form einer Fabel eine nicht alltägliche Geschichte über den Streit im Laager Sport. Mit dieser Form der Darstellung umging er zwar die Nennung von Namen der Beteiligten, womit die gesamte Geschichte nicht geklärt wurde, sondern noch mehr verklärt wurde. Aber dennoch hatte der Verfasser dieser Geschichte ein Ziel erreicht, nämlich die böse „Fußballprinzessin“ als generelle Unruhestifterin zu nennen. In diesem Zeitraum der gegenseitigen Vorwürfe und Beschimpfungen bezog auch der Laager Sportverein mit einer Presseerklärung noch einmal Position. Darin stellte der Vorstand u.a. fest: „…, dass sich die meisten Mitglieder an die Satzung, an die Beschlüsse der Mitgliederversammlung und des Vorstandes sowie an die Regeln eines normalen kameradschaftlichen Zusammenlebens in einem Verein halten. Sportfreunden, die aber davon nichts halten (oder besser gesagt aufmucken) wird der Austritt empfohlen. Dieser sollte bis zum 02.05.2008, 16:00 Uhr in der Geschäftsstelle des Vereins erfolgen.

So einfach ist doch Demokratie, man muss nur gehorchen und alle Unzulänglichkeiten dulden, dann ist man auch geduldet!

Die weiteren Artikel hingegen, allesamt von Eckhard Rosentreter geschrieben, brachten ein wenig Licht in die verworrene Situation. Folgende Beiträge sind da zu nennen: Das Ergebnis der Arbeitsgruppe Fußball mit dem Titel: Fußballer wollen „Klar Schiff“ bei sich selbst und im Verein machen, das Tischtuch ist zerschnitten „Laager Fußballer und der Laager SV 03 gehen getrennte Wege“ und „Tauziehen um die Fußballer“.

Da diese Beiträge von einem Kenner der Laager Sportgeschichte geschrieben wurden und von hoher Objektivität sind, sollten sie zum festen Bestandteil der Laager Fußballgeschichte gehören und somit an dieser Stelle ihren gebührenden Platz einnehmen, ohne dass sie hier detailliert zitiert werden. Danach wurde eine überraschende Nachricht verbreitet:

„Fußballer auf dem Trockenen“
Mitglieder gründen neuen „Sportclub Laage“ und verlassen den Laager SV 03

Mit der Gründung des neuen „Sportclub Laage“ ohne Beteiligung der Fußballer, war damit die Vision zum Fortbestand eines Großvereins vorerst gescheitert, denn die größte Sportabteilung, nämlich die Fußballsparte, ging diesen Weg nicht mit. Sie selbst brauchte damit auch ihre Option zur Bildung eines neuen Fußballvereins nicht mehr abschließend vollziehen, da der bisherige Sportverein 03 mit den Fußballern weiterhin bestehen bleibt. Damit sind auch eventuelle Bedenken über den Verlust von Spielrechten bei Neugründungen vom Tisch. Somit kann der Laager Fußball nun wieder völlig neu durchstarten. Alle sprachen deshalb auch von einem Neuanfang. Man war sich in Fußballerkreisen einig, dass dieser Neuanfang nicht auf der Basis beruhen sollte: „Wir Fußballer waren, sind und bleiben die Größten“, sondern ein neuer Start auf der Basis eines Eingeständnisses, das auf der Versammlung der Abteilung Fußball am 02.04.2008 vom Versammlungsleiter ausgesprochen wurde, dass auch innerhalb der Sparte Fußball in der Vergangenheit viel „Mist“ gebaut wurde und es auch an der Zeit ist, Selbstkritik zu üben. Das waren Worte, die man bisher selten von den Fußballern gehört hatte, aber nur so konnte man das Ziel erreichen, dass es im Laager Fußball wieder bergauf geht und der Stellenwert „Fußball“ wieder oberste Priorität erreicht.

weiter – 4.4. Spielbetrieb des FSV Laage 07 und des Laager SV 03 bis zum Spieljahr 2007/2008
Übersicht – Geschichte – über 100 Jahre Fußball in Laage